Beim Schnittvorgang wird das Stanzteil zwischen den Schneidkanten eines Stempels und einer Matrize oder Schnittplatte im wesentlichen durch einen Schervorgang aus dem zu stanzenden Filtermaterials herausgeschnitten. Die dabei erfolgenden Verformungs- und Trennvorgänge sind vor allem von den Werkstoffeigenschaften und dem Schneidspalt, d.h. dem Spiel zwischen Matrize und Stempel abhängig. Bei einem zu großen Schneidspalt wird das Filtermaterial in den Spalt hineingezogen. Dadurch werden die einzelnen Fäden des Materials nicht richtig durchtrennt.
Faserverbundwerkstoff:
Auf dem linken Foto sieht man im unteren Bereich deutlich ein Faden bzw. mehrere Ausfransungen. Im
rechten Foto erkennt man eine saubere Schnittkante ohne Fäden.
Faserwerkstoff:
Auf beiden Fotos erkennt man beim Faserwerkstoff eine große Anzahl von Fäden. Diese müssen beim Stanzen
exakt abgeschert werden, damit das Bauteil am Trägermaterial nicht hängen bleibt.
Verbundfolie:
Bei der Verbundfolie wird das Material ebenfalls in den Spalt mit hineingezogen. Dies erkennt man deutlich auf
beiden vergrößerten Fotos.
Hartmetall bietet sich besonders bei Filter, Vlies, Verbundstoffe und Keramik als verschleißfestes und daher langlebiges Werkzeugmaterial an. Die Mehrleistung gegenüber Werkzeugstählen ist erheblich größer. Wenn immer möglich, sollten Hartmetall-Schnitte mit zwei oder vier Säulenführungen ausgerüstet sein. Das Spiel der gleitenden Führungen und des Schnittspalts sollte etwa 0,002-0,005 betragen.
Das Stanzen erfordert die Einbringung von enormen Kräften zur Durchtrennung des Filtermaterials. Der entstehende Stanzstaub muss im Werkzeug abgesaugt werden. Die Werkzeuge werden im Zeitverlauf stumpf. Jedoch können die Schnittelemente ausgebaut und mehrmals nachgeschliffen werden. Dadurch ist eine große Teileausbringung gewährleistet.
Die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie ist durch viele Normen und FDA-Vorschriften gekennzeichnet. Dadurch müssen für diese Anwendungsbereiche gesonderte Hartmetall-Sorten verwendet werden.
Diese Stanzwerkzeuge werden meistens in Automatisierungsanlagen integriert. Die Vorteile liegen auf der Hand. Kurze Taktzeiten, hohe Schnittkantenqualität, rascher Wechsel eines Ersatzwerkzeuges ist gegeben und das anschließende Teilehandling bzw. Übergabe ist präzise definiert.
Auf Wunsch führen wir für Sie gerne einen Stanzversuch durch. Senden Sie uns das zu stanzende Material bitte zu.